Festschrift "100 Jahre FF Barum" von 1988

Die Festzeitschrift im Original

Auszug aus Festschrift - "100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Barum"

100 Jahre sind eine lange Zeit. In diesem Jubiläumsjahr bietet es sich an, einmal Rückblick zu halten. Vor dem Gründungsjahr 1888 gab es eine Pflichtfeuerwehr. Jeder gesunde Mann war verpflichtet bei den Löscharbeiten zu helfen.

Eine erste Handdruckspritze wurde im Jahre 1869 von der Gemeinde angeschafft. Im Gründungsjahr 1888 kam man zu der Ansicht, dass eine organisierte Brandbekämpfung nützlicher sei. Aber es fehlte an einer geübten und mit der Sache vertrauten Mannschaft. Dies sollte sich im Jahre 1888 ändern. So wurde im Jahre 1888 die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Ein Protokoll hierüber gibt es nicht. Barum war die 14. Wehr die im Kries Uelzen gegründet wurde. Ihr erster Hauptmann war Wilhelm Strampe. Der Vizehauptmann war August Brunotte. Die Mitgliederzahl betrug 22 Kameraden.

Bald danach schon wurde die zweite Handdruckspritze angeschafft. Im Protokoll ist vermerkt, dass am Sonnabend „nass“ geübt werden sollte. Eine zentrale Wasserversorgung war noch nicht vorhanden. Für Löschzwecke konnte man das Wasser nur aus dem Bach, Teich, einigen Brunnen und Feuerlöschteichen entnehmen. Die Wehr wurde in zwei Abteilungen, in einen Spritzenzug und einen Steigerzug , geteilt. Der Spritzenführer war damals Eduard Melzer, der Rohrführer Otto Isernhagen. In der damaligen Zeit wurde alles sehr streng gehalten. So steht in den Statuten unter §2: Die Schar hat sich militärisch organisiert und diszipliniert zu verhalten. Widersetzlichkeit und Nachlässigkeit wurden bestraft.

Pünktlichkeit war oberstes Gebot. Wer zu spät zum Dienst kam, musste für die damalige Zeit viel Geld bezahlen. Zum Beispiel 5 Minuten zu spät kosteten 10 Pfennig. 10 Minuten zu spät kosteten 20 Pfennig. 15 Minuten zu spät kosteten 30 Pfennig.

In der Sommerzeit fanden die Übungen am Sonntagmorgen von 6 bis 7 Uhr statt. Eine Uniformjacke musste jeder selber bezahlen. Bei einem Brand im eigenem Dorf wurde die Feuerwehr durch einen Sturmglocke alarmiert. Bei einem nächtlichen Feuer wurden die Wehrmänner durch Kuhhorn und Helebarde vom Nachtwächter geweckt. Brach in den Nachbargemeinden ein Feuer aus, dann war es mit der Alarmierung schwierig. Jeder musste am Tage auf Feuer und Rauchzeichen achten. So war es auch im Mai 1891. In Richtung Bienenbüttel war ein Rauchzeichen zu sehen. Die Wehr rückte mit Pferden und Handdruckspritze aus. Zwei Kilometer vor Bienenbüttel beschloss man dann umzukehren, denn das Feuer war zu weit entfernt.

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